Markante Steinformationen inmitten wilder Wälder haben die Fantasie der Menschen seit Urzeiten zu sagenhaften Geschichten angeregt. So auch am Wildeleutestein, wo einst eine Sippe magischer Leute gelebt haben soll, die
den Bauern der Umgebung mit ihren Kräften geholfen haben sollen. Als Lohn bekamen sie dafür Essen und Trinken, das die Bauern am Waldrand abstellten und das von einem Mädchen noch vor Sonnenaufgang zum Wildeleutstein geholt werden musste. Aus einer muldenartigen Vertiefung am Stein wurde die Mahlzeit dann gelöffelt. Einmal jedoch verspätete sich das Mädchen und verstarb deshalb, woraufhin sich das Wasser der Eichelbergquelle rot färbte und die wilden Leute auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Im Inneren der Höhle soll sich aber noch ein Schatz verbergen, der von einem großen Hund mit glühenden Augen bewacht wird. Die Sage von behaarten, urtümlichen Menschen mit magischen Kräften kommt in vielen Kulturen vor. Meist stehen die wilden Leute als Symbol für die unwirtliche, noch nicht urbar gemachte Natur im Gegensatz zu den sicheren Kulturlandschaften. Schätze, die von wilden Leuten bewacht werden, stehen meist stellvertretend für Erze, die man nur mit Mut und Überwindung der unwegsamen Natur abringen kann. |
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