Erstmals urkundlich erwähnt wird Wald-Michelbach im Jahr 1238, doch ist davon auszugehen, dass sich hier, im Zentrum des Überwaldes, bereits weit früher ein Dorf oder eine Ansiedlung befand. Der Ort zieht sich bis ins Ulfenbachtal, das eines der Haupttäler des Odenwalds ist. Im Ortskern von Wald-Michelbach stehen die katholische- und gegenüber die evangelische Kirche. Auf dem Platz dazwischen mündet ein Bachlauf in den Bücherbrunnen, der vom Bildhauer Martin Hintenlang gestaltet wurde. Den Brunnen zieren einzelne bronzene Bücher mit Zitaten der Weltliteratur sowie eine größere Säule mit Bronzebüchern. Über die Ortsstraße gelangt man zum alten Rathaus, das heute als Heimatmuseum fungiert. Das historische Fachwerkhaus von 1594 bildet zusammen mit einigen Ladengeschäften ein hübsches Fachwerkensamble entlang des gefassten Laufs des Gadener Bachs. Unweit vom Rathaus steht das Einhaus, ein originalgetreuer Nachbau eines typischen Überwaldhauses, in dem Wohnräume, Stall, Scheune und Vorratskeller unter einem Dach vereint waren. Rechts neben dem Einhaus wurde ein Backhaus errichtet. Links davon findet sich noch ein Lapidarium, eine Sammlung von Brunnen, Trögen, Mahlsteinen und Grenzsteinen, die in der Umgebung gefunden wurden. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Solardrainine, die zwischen Mörlenbach und Wald-Michelbach auf den Gleisen der ehemaligen Überwaldbahn fährt. Drei große Viadukte und zwei Tunnel mussten einst für die Bahn angelegt werden. Heute können Touristen auf pedal- und soloarbetriebenen Draisinen diese sehr schöne Strecke im Odenwald befahren. |
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