Die Aussichtstürme in Deutschland entstanden zumeist während der Wanderbewegung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert. Manchmal waren sie auch in das Netz der Unterkünfte für Wanderer und Jugendgruppen eingebunden. Einige von ihnen werden auch heute noch bewirtschaftet und bieten einfache Vesper-Speisen und Getränke.
In die Zeit der Wanderbewegung fällt auch das Wirken des beliebten Reichsministers und späteren Reichskanzlers Otto von Bismarck, dem in Deutschland ursprünglich 184 Türme und Säulen als Denkmal gewidmet wurden. 146 davon stehen heute noch. Die meisten haben eine Aussichtsplattform und sind damit schöne Aussichtspunkte über den Odenwald.
Die Türme im Odenwald sind teils aus Stein, teils aus Holz beziehungsweise aus einer Holzkonstruktion über einem steinernen Sockel gebaut. In jüngerer Vergangenheit kamen noch moderne Konstruktionen wie der Teltschikturm bei Wilhelmsfeld hinzu.
Region Darmstadt/Reichelsheim - Gebiet Modautal/Fischbachtal/Gersprenztal
Der Vierritterturm liegt im Naturschutzgebiet Schafhof, das sich in einem charakteristischen Seitental des Bergsträßer Odenwalds zwischen Hemsbach und Balzenbach erstreckt. 1837 kaufte Graf Waldner-Freundstein den Schafhof und ließ den Vierritterturm, an dessen oberen Ecken die Reliefs von vier Rittern mit abgeschlagenen Köpfen angebracht sind, im Stil eines mittelalterlichen Wachturms errichten ...
Der 19 Meter hohe Bismarckturm auf dem Hemsberg (262 Meter) im Südosten von Bensheim wurde 1902 als Denkmal für den Reichsminister und späteren Reichskanzler errichtet ...
Der Aussichtsturm in der Nähe des Wanderparkplatzes Drei Eichen und über dem Kohlhof bei Heidelberg geht auf eine Stiftung des Stadtrats und Professors Posselt zurück ...