Im Wald nördlich von Brombach stößt der Wanderer auf einen stark verwitterten Bildstock aus Sandstein. Das Bernhardskreuz ist wie eine Stele gearbeitet. Auf der Vorderseite zeigt es ein Relief des Gekreuzigten. Der obere Abschluss-Stein kragt wie ein Vordach hervor. Die Stele ist einen Sockelstein eingelassen. Oben auf dem Abschluss-Stein muss wohl ursprünglich ein kleineres Kreuz eingelassen gewesen sein. Der Bildstock wurde vermutlich vor 1500 hier aufgestellt und ist damit einer der ältesten im Odenwald. Wahrscheinlich kreuzten sich hier inmitten des Waldes einst alte Straßen.
Um das Bernhardskreuz rankt sich die Sage von einem Musikanten aus Unter-Schönmattenwag, der in Brombach aufspielte. Eine Magd aus dem Dorf soll sich in ihn verliebt haben, weswegen er von einem Burschen aus Brombach an dieser Stelle erschlagen worden sein soll. Damit wäre das Kreuz ein Sühnekreuz, von denen man einige im Odenwald findet. Vielleicht war besagte Magd aber auch von ihrem Dienstherrn geschwängert worden, was im späten Mittelalter nicht unüblich war. Und vielleicht diente der Musikant als Auswärtiger in diesem Fall nur als Sündenbock. Den schollengebundenen Bauern war fahrendes Volk immer schon suspekt gewesen. Die Geschichte und der zeitliche Abstand lassen viel Raum für Interpretationen und es bleibt dem Wanderer überlassen, was er sich vor dem Sandsteinkreuz inmitten des Waldes vorstellt. |
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