Rundwanderung von Handschuhsheim zum Philosophenweg | ...2.7km
...0.8km bis hier 3.5km | Holzbrücke Wir beginnen unsere Rundwanderung am Waldparkplatz Turnerbrunnen am Eingang des Siebenmühlentals im Ortsteil Handschuhsheim. Wir folgen der Wegmarkierung gelbe 4, die uns auf der linken Seite des Bachs, an Still- und an Fließgewässern entlang, das idyllische Tal hinaufbringt. Nach etwa einem Kilometer sanften Anstiegs passieren wir den Buchbrunnen, einen gefassten Trinkwasserbrunnen. Kurz darauf führt uns die gelbe 4 auf die gegenüberliegende Seite des Mühlbachs, wo wir nun im Wald weiter ansteigen. An einer markanten Wegspinne endet unser erster Aufstieg. Hier wechseln wir auf den gegenüberliegenden Waldpfad, den Mausbach Fußweg, der mit einem aufgesprühten, weißen Punkt markiert ist und auf dem wir auf schöner Strecke den Wald wieder hinabwandern. Der Waldpfad kreuzt mehrmals Forstwege. Beim vierten Mal sind wir am Mausbachbrunnen angelangt. Hier nehmen wir rechts den Waldweg, der mit Z4 gekennzeichnet ist.
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...1.8km bis hier 6.3km | Gegenüber des Brunnens sehen wir eine im Wald eingeschlossene Wiese, die Mausbachwiese. Sie wurde einst als Mähwiese und Weide für Kühe und Schafe genutzt. Die Wiese, durch die der Mausbach fließt, ist Naturdenkmal und Lebensraum für den Feuersalamander und den Bergmolch. Wir folgen der Z4 für einen Kilometer bergab, bis wir an eine Weggabelung gelangen, an der wir halbrechts auf das rote R, dem Wanderzeichen des rechten Neckarradwegs, wechseln. Dieser führt uns oberhalb des Neckars mit schönen Ausblicken in Richtung Heidelberg. Nach etwa 1,5 Kilometern gelangen wir an eine im Wald eingeschlossene Wiese, auf der einst ein hölzerner Wachturm, der Guckkasten, stand, von dem aus man weit ins Neckartal schauen konnte. Wir befinden uns hier bereits auf dem Philosophenweg von Heidelberg.
| ...1.7km bis hier 8km | Wir wandern knapp 2 Kilometer auf dem Philosophenweg, vorbei an einigen Infotafeln, die von der bewegten Vergangenheit Heidelbergs erzählen, und passieren dabei die Odenwaldhütte, einen markanten Unterstand am Wegesrand. Links von uns eröffnen sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf das Heidelberger Schloss und die Altstadt mit der Heilig-Geist-Kirche und der alten Brücke, die über den Neckar führt. Dann erreichen wir die Hölderlin-Anlage, einen Rastplatz mit Bänken, die unter Bäumen und zwischen Hecken verteilt zur Pause einladen. Die dem klassischen und romantischen Dichter gewidmete Anlage markiert meist den Endpunkt für die touristische Begehung des Philosphenwegs, der üblicherweise im Stadtteil Neuenheim beginnt. Für uns beginnt hier der Spaziergang über den Heidelberger Balkon, von dem aus wir jetzt von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt auf Altstadt, Schloss und Neckar gelangen.
| | Philosophenweg Philosophenweg Vermutlich bauten bereits die Römer an den Hängen des nördlichen Neckarufers, in bester Südlage, Trauben für den Weinbau an. Als im frühen 19. Jahrhundert Dichter wie Hölderlin und Eichendorff durch die Weinberge spazierten, entstand der Name Philosophenweg. Als Weg wurde der Weinbergpfad in den Jahren 1837 bis 1841 angelegt.
Der belebteste Teil des Philosophenwegs beginnt im Stadtteil Neuenheim. Dort steigt man hinauf und flaniert an zahllosen Aussichtspunkten auf das Heidelberger Schloss, den Königstuhl sowie die Heiliggeist-Kirche, die alte Brücke und die anderen Gebäude der Altstadt vorbei bis zur Hölderlin-Anlage. In der Nähe steigt man dann den Schlangenweg, einen Treppenweg, zur alten Brücke über den Neckar hinunter, und führt dort die Stadtbesichtigung fort.
Alternativ spaziert man am Schlangenweg noch etwa 300 Meter weiter und hält sich dann immer links und kehrt, eine Stufe höher, über den oberen Philosphenweg zum Philosophenweg zurück. | ...0.3km
...0.8km bis hier 9.1km | Gut 200 Meter später mündet von links ein Treppenweg in den Philosophenweg. Der Schlangenweg genannte Weg führt zum Neckar hinunter und zur alten Brücke und ist gleichzeitig der letzte Abschnitt des Burgensteigs. Wir bleiben jedoch auf dem Philosophenweg und folgen von nun an bis zum Ende der Rudwanderung der blauen Burg des Burgensteigs. Gut 500 Meter bleiben wir noch auf dem aussichtsreichen Weg, bis wir an einen Kiosk gelangen. Hier macht der Burgensteig eine Kehrtwende rechts und führt uns bergan zur Bismarksäule.
| | Bismarcksäule Bismarcksäule Der Bismarckturm oberhalb des Philosophenwegs in Heidelberg wurde 1903 erbaut. Die Errichtung geht auf einen Wettbewerb der Deutschen Studentenschaft zurück. Der Heidelberger Turm ist einer von 47, die nach dem Gewinnermodell gebaut wurden. Vier Säulen flankieren den Turm, auf dessen Spitze eine gusseiserne Feuerschale angebracht ist. Der Turm kann begangen werden. Von oben hat der Besucher eine schöne Aussicht auf die Heidelberger Altstadt. | ...1.9km bis hier 11km | Waldpfad Hinter der Bismarcksäule führt uns der Burgensteig weiter in den Wald und zum oberen Philosophenweg, der uns nochmals, auf höherer Ebene diesmal, an Aussichtspunkten zu den Sehenswürdigkeiten Heidelbergs vorbeiführt. 500 Meter weiter vollzieht der Burgensteig wieder eine Kehrtwende, jedoch nach links, und bringt uns über einen schönen Waldpfad weiter hinauf zu einem Aussichtspunkt auf den Bootshafen von Heidelberg. Hier haben wir zum letzten Mal eine ungetrübte Fernsicht über den Neckar, bevor wir nun die Besteigung des Heiligenbergs fortsetzen. Der Burgensteig führt uns zu einer Teerstraße, in die wir rechts einbiegen. Nach einer langgezogenen Linkskurve sehen wir den Heiligenbergturm.
| | Heiligenbergturm Heiligenbergturm Der Heiligenbergturm ist ein Aussichtsturm auf dem Heiligenberg bei Heidelberg. Der gut 16 Meter hohe Turm am Rand des ehemaligen Stephanklosters, aus dessen Buntsandsteinen der Aussichtsturm 1885 errichtet wurde, erhebt sich über einem fast quadratischen Grundriss. Die über den schlanken Rundturm hinauskragende Aussichtsplattform hat am oberen Rand Zinnen wie bei einem Burgturm. Von der Plattform reicht die Aussicht bis zum gegenüberliegenden Königstuhl und ins Neckartal hinein.
Gegenüber vom Heiligenbergturm befindet sich, durch einen Unterstand geschützt, das sogenannte Heidenloch, ein 55 Meter tiefer Schacht, über dessen Funktion und Entstehungszeit es bisher noch keine Erkenntnisse gibt. Vermutlich war es ein Brunnenschacht, der von den Römern angelegt wurde. Vielleicht ist das Heidenloch aber auch schon in keltischer Zeit gegraben worden.
Man erreicht den Heiligenbergturm und das Heidenloch zu Fuß über Wanderwege wie dem Burgensteig oder aber mit dem Auto vom Stadtteil Handschuhsheim. | ...0.1km bis hier 11.1km | Schräg gegenüber des Turms sehen wir einen Pavillon in dem es ein in Beton eingefasstes Heidenloch zu sehen gibt. Das über 50 Meter tief in den Sandstein getriebene Loch entstand wahrscheinlich während der Keltenzeit und wurde womöglich als Brunnen oder als Kultschacht benutzt. Selbstverständlich rankten sich in der Vergangenheit viele Sagen um den Sinn des Loches, als Heimstatt des Satan oder irgendwelcher Kreaturen, als unterirdischer Schatzkammer oder auch als leeres Riesengrab. Wir wandern am Heiligenbergturm vorbei zu den Mauerresten des ehemaligen Stephanklosters.
| | Stephanskloster Stephanskloster Direkt am Zufahrtsweg zum Heiligenberg liegen die Grundmauern des ehemaligen Stephansklosters, das 1090 als Klause mit angeschlossener Kapelle von einem Benediktinermönch gegründet wurde. Die an den Mauerresten noch erkennbare Klosterkirche stammt wohl aus dem 12. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster aufgegeben und verfiel seitdem. Der Aussichtsturm am südlichen Ende entstand 1895/96 aus Sandsteinmaterial des einstigen Klosters. | ...0.4km bis hier 11.5km | Unbeeindruckt von den Schauergeschichten um das Heidenloch wandern wir die Teerstraßen noch ein Stück bergan und gelangen nach 500 Metern rechts von unserem Weg an die Thingstätte.
| | Thingstätte Thingstätte Unschwer gibt sich die Thingstätte in Heidelberg als Monument nationalsozialistischen Germanisierungswahn zu erkennen. Das germanische Thing war ein Volksversammlungsplatz im Freien. 400 davon waren im gesamten deutschen Reich geplant - 40 wurden letztlich gebaut. Die Thingstätte in Heidelberg mit ihren 8000 Sitz- und 5000 Stehplätzen wurde ab 1934 vom Reichsarbeitsdienst und Heidelberger Studenten am Platz einer vermeintlich germanischen Kultstätte errichtet. Das Theater sollte vor allem für Propagandazwecke genutzt werden und war dazu mit modernster Ton- und Lichttechnik ausgestattet. Mit Aufkommen des Rundfunks verlor die Thingstätte jedoch bald an Bedeutung.
Den unteren Abschluss bildet ein halbrundes Bühnen- und Garderobengebäude. Die Anlage ähnelt einem griechischen Amphitheater - allerdings sind hier Spielfläche und Zuschauerraum nicht voneinander getrennt. Eingeweiht wurde die Thingstätte 1935 von Goebbels und war einzig zu diesem Anlass voll besetzt. Seit 1987 wird die Anlage wieder für Veranstaltungen genutzt. | ...0.5km bis hier 12km | In Verlängerung des oberen Eingangs zur Thingstätte führt ein beschilderter Pfad ein paar Meter weiter zum ehemaligen Michaelskloster auf der Kuppe des Heiligenbergs. Um das komplette Ensemble von Stephanskloster, Thingstätte und Michaelskloster führt ein archäologisch-historischer Wanderweg, der Keltenweg herum, auf dem man noch weitere Zeugnisse der früheren Besiedlung wie die keltischen Ringwälle entdecken kann.
| | Michaelskloster Michaelskloster Nach dem Abzug der Römer aus dem Neckarmündungsgebiet gab es zunächst keine Zeugnisse weiterer Besiedlung des Heiligenbergs. Erst seit dem 7. Jahrhundert gibt es wieder Belege. Die Kuppe wurde entlang der alten keltischen Anlagen erneut mit Wällen befestigt.
Im Inneren der ursprünglichen Kultstätte standen noch Reste eines Merkurheiligtums, die zum Ausgangspunkt aller späteren Sakralbauten wurden. Die Gesamtanlage war wohl im 9. Jahrhundert ein karolingischer Königshof, hier auf dem Aberinsberg, wie der Heiligenberg vor dem Bau der Klöster St. Michael und St. Stephan noch hieß. Die Sakralbauten entstanden vermutlich seit dem 9. Jahrhundert.
Das Benediktinerkloster St. Michael und die Michaelsbasilika datieren aus den Jahren um 1023. Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster auf dem Heiligenberg schließlich aufgegeben. | ...2km bis hier 14km | Keltische Wallanlagen Wir kehren zurück zur Thingstätte und folgen dort links wieder der blauen Burg des Burgensteigs, der uns, vorbei an alten keltischen Ringwällen, vom Heiligenberg herunterbringt. Wir wandern einen unbefestigten Waldpfad zunächst 600 Meter bergab, dann wieder für 300 Meter bergan, bevor der Burgensteig links abzweigt. Den Rest der Strecke gehen wir nur noch bergab, kreuzen dabei noch zwei Waldwege und gelangen schließlich wieder ins Sieben-Mühlen-Tal und zum Spielplatz. Der Naturparkplatz liegt rechts von uns. |
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