1. Etappe Nibelungensteig: Zwingenberg - Melibokus - Felsenmeer - Lindenfels | ...4.4km bis hier 4.4km | Alsbacher Schloss Vom Ortskern in Zwingenberg steigen wir, immer dem roten N folgend, bergan. Nachdem die letzten Häuser hinter uns liegen, wechseln wir in ein Laubwaldstück, das wir wenig später wieder verlassen, um in langgezogenen Serpentinen die Weinberge aufzusteigen. An einer Hütte, von der wir eine schöne Aussicht über Zwingenberg und die Rheinebene haben, wenden wir uns wieder links in den Laubwald. Es geht weiter bergan bis wir nach den ersten 4,4 Kilometern und 470 Höhenmetern die Aussichtsplattform des Melibokus erreichen. Dort genießen wir ein letztes Mal die herrlichen Aussicht über die Oberrheinische Tiefebene, die vom Melibokus aus bis hin zum Pfälzerwald, Donnersberg, Hunsrück und Taunus reicht.
| | Aussicht vom Melibokus Melibokus Mit 517 Metern Höhe ist der Melibokus bei Zwingenberg die höchste Erhebung entlang der hessischen Bergstraße. Vom 22 Meter hohen Aussichtsturm aus öffnet sich der Blick weit über die oberrheinische Tiefebene bis hin zum Pfälzerwald, Donnersberg, Hunsrück und Taunus. Für Mountainbiker und für Wanderer ist der Aufstieg zum Melibokus gleichermaßen eine Herausforderung, weswegen er ein beliebtes Ausflugsziel in der Region ist.
Zum Melibokus führt neben vielen anderen Wanderwegen auch der überregional bekannte Nibelungensteig hinauf.
Im Sockel des Aussichtsturms befindet sich eine Gaststube. Die Gasstube und der Aussichtsturm auf dem Melibokus sind samstags, sonntags und an Feiertagen geöffnet. | ...5.9km bis hier 10.3km | Ohlyturm Mit dem nun folgenden Abstieg verlassen wir die hessische Bergstraße und tauchen vollends in den Odenwald ein. Wir wandern etwa 200 Höhenmeter im Wald hinab und wechseln dann in offeneres Gelände, in das sanft hügelige Balkhäuser Tal. Wiesen, Weiden und Felder bestimmen hier das Landschaftsbild. Unten angelangt überqueren wir die Landstraße L3103 und machen uns gleich an den nächsten Anstieg, der hinter den letzten Wiesen wieder durch Laubwald erfolgt. Nach gut 200 Höhenmetern erreichen wir den Felsberg, auf dessen Gipfel der Ohlyturm steht. Lang verweilen wir dort jedoch nicht, denn nun naht mit dem Lautertaler Felsenmeer der Höhepunkt der ersten Etappe. Wir steigen im Wald wieder hinab und bald schon sehen wir um uns herum die ersten Felsen, die wie hingestreut zwischen den Bäumen liegen.
| | Aussicht von der Brücke im Felsenmeer Felsenmeer Gemäß einer Odenwaldsage entstand das Felsenmeer bei Reichenbach unterhalb des Felsberges, weil zwei Riesen, die miteiander in Streit gerieten, sich gegenseitig mit Felsbrocken bewarfen. Geologisch und weniger prosaisch ist das Lautertaler Felsenmeer eine durch Verwitterung entstandene Felsenlandschaft aus dunkelgrauem Quarzgestein. Durch chemische Verwitterung wurden Blöcke aus dem Gestein herausgelöst, welche während der letzten Eiszeit durch Auswaschung von Schmelzwasser zu ihrer heutigen Form herausgeschliffen wurden. Nach der Eiszeit rutschten die Felsen zu Tal und formten das Felsenmeer.
Das Lautertaler Felsenmeer wurden bereits im 2. bis 4. Jahrhundert von den Römern als Steinbruch genutzt. Viele beschädigte oder unfertige Werkstücke, darunter die Riesensäule, der Alarstein, die Pyramide, das Schiff und der Sarg finden sich über das Gelände verteilt. Daneben stößt man auf durch natürliche Vorgänge geschaffene Felsgestalten wie den Krokodilfelsen sowie den Riesensessel.
Seit 1985 kann man das Felsenmeer über einen geologisch-historischen Lehrpfad auf 2,5 Kilometern Länge erkunden. Im Felsenmeer finden im Sommer Erlebnistage, Konzerte und andere Veranstaltungen statt. | ...9.5km bis hier 19.8km | bemooste Felsen Den oberen Einstieg zum Felsenmeer markieren der Altarstein und etwas weiter die Riesensäule, die neben dem Kiosk liegt. Von dort steigen wir am Rand des eigentlichen Felsenmeers hinab. Neben dem Hauptstrom an glatt geschliffenen Granitfelsen stoßen wir immer wieder auf markante Brocken, die bildhafte Namen wie 'das Krokodil' tragen. Am unteren Ende des Felsenmeers passieren wir das Besucherzentrum mit dem Parkplatz und wandern anschließend auf zwei Kilometern durch das Siedlungsgebiet des Ortsteils Reichenbach. Naturfreunde werden sich beeilen, diesen Abschnitt hinter sich zu lassen. Danach wechseln sich wieder Wiesen und Wald ab und wir stoßen, nachdem wir Reichenbach hinter uns gelassen haben, auf den Hohenstein, einem markanten Kletterfelsen. Nachdem wir ein längeres Stück durch Eichen-/Buchenwald marschiert sind und dabei den Knodener Kopf überquert haben, öffnet sich das Gelände wieder und die Ortschaften Knoden und Schannenbach liegen vor uns. Am Ortsausgang von Schannenbach wandern wir am Rand das Schannenbacher Hochmoors entlang, das als Naturschutzgebiet ausgezeichnet ist und das selbst nur mit Genehmigung betreten werden darf.
| | Schannenbacher Hochmoor Schannenbacher Hochmoor An der Westflanke des Krehbergs, im Süden des Ortes Schannenbach liegt das Schannenbacher Hochmoor. Wenn Regenwasser nicht absickern kann und sich über wasserundurchlässigen Bodenschichten in einer Mulde staut, entsteht ein Regenmoor. Abgestorbene Pflanzen werden aufgrund von Sauerstoffmangel nicht zersetzt und bilden daraufhin im Lauf der Zeit eine Torfschicht.
Das als Naturschutzgebiet ausgewiesene Moor beheimatet seltene Pflanzen wie das Wollgras, die Sumpfdotterblume sowie den Fieberklee. Zum Schutz von Flora und Fauna darf das Moorgebiet abseits der offiziell ausgewiesenen Wanderwege nur im Rahmen von Führungen betreten werden. | ...4.7km bis hier 24.5km | m Ende des Moors folgt wieder Mischwald. Wir genießen die schöne Aussicht an der Mathildenruhe und steigen nun auf den Krehberg, der mit 575 Metern höchsten Erhebung der ersten Etappe. Wir bleiben noch für eine ganze Weile im Wald und steigen dabei hinab ins Tal nach Schlierbach. Schöne Fachwerkhäuser reihen sich entlang des Baches und formen so das idyllische Ortsbild. Sehenswert in Schlierbach sind auch die markanten Stickelgräber auf dem Friedhof nahe der evangelischen Kirche.
| | Stickelgräber Schlierbach und die Stickelgräber Schlierbach ist ein Stadtteil von Lindenfels. Die Burg von Lindenfels wird Ende des 11. Jahrhunderts noch als Schlierburg erwähnt, bevor sie später zur Burg Lindenfels wurde. Durch Schlierbach fließt der gleichnamige Bach. An seinen Ufern reihen sich schöne Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu einem idyllischen Ortskern. Sehenswert sind auf dem Friedhof die Stickelgräber, Gräber mit weiß bemalten Brettern nach Art des Totenbretts anstelle eines Grabsteins mit dem Namen des Verstorbenen, dem Geburts- und Sterbedatum und einem aufgemalten Blumentopf mit einer heranwachsenden, einer blühenden und einer verwelkenden Tulpe. Vermutlich brachten eingewanderte Calvinisten den Grabschmuck, der einst über die gesamte Kurpfalz verbreitet war, in den Odenwald. | ...2.1km bis hier 26.6km | Wir überqueren die Ortsstraße, passieren einen Campingplatz und gelangen alsbald an die Sportanlagen und das Schwimmbad von zwischen Schlierbach und Lindenfels. Ein letzter kürzerer, aber nicht weniger steiler Anstieg führt schließlich uns hinauf in die Drachenstadt Lindenfels.
| | Aufstieg zur Burg Lindenfels Burg Lindenfels Die von Westen und Süden weithin sichtbare Burg Lindenfels überragt den gleichnamigen, 5000 Einwohner zählenden, Kurort und ist ein markanter Blickpunkt über dem Weschnitztal. Sie liegt am westlichen Altstadtrand von Lindenfels unweit des Museums und des Drachenmuseums. Ursprünglich war die Burg zwischen 1077 und 1088 als Schlierburg, nach dem nahe gelegenen Stadtteil Schlierbach, benannt. 1123 ist sie dann erstmals als Burg Lindenfels urkundlich erwähnt. Die Burg, die heute nur noch als Burgruine erhalten ist, ist die am frühesten erwähnte Burg im inneren Odenwald. Ihre Mauern bestehen aus Granit mit Sandsteinelementen unter anderem an den Ecken, Erkern und Türeinfassungen. Im 18. Jahrhundert wurden der Bergfried und andere Teile der Burg abgerissen und als Baumaterial verkauft. Heute dient die Burgruine als Kulisse und Veranstaltungsort für Konzerte, Theateraufführungen sowie Mittelalter- und Handwerkermärkte. | ...0.2km bis hier 26.8km | ier, unter der Burg Lindenfels haben wir die das Ziel der ersten Etappe des Nibelungensteigs, die wohl die schwierigste war, erreicht.. |
| Etappen: Nibelungensteig |