Am 28. Februar 1901 fuhr der erste Zug der Überwaldbahn, gezogen von einer Dampflokomitve. Damit waren auch entlegenere Gebiete des Odenwalds an das Verkehrsnetz angeschlossen. Mit der Bahn entwickelte sich ein reger Reiseverkehr in und aus dem Odenwald. Die Menschen aus den umliegenden Großstädten entdeckten die waldreiche Region als Naherholungsgebiet, während die Odenwälder in den Städten Anschluss an die Welt fanden. Neben dem Tourismus kam auch die Wirtschaft in Schwung. Hier abgebaute Erze, geschlagene Bäume, Steine aus den Steinbrüchen und Agrarprodukte konnten nun leichter zu den Absatzmärkten transportiert werden. Einige größere Betriebe siedelten sich aber auch direkt im Odenwald an und brachten neue Arbeitsplätze. Mit der Verbreitung des Autos wurde die wartungstechnisch aufwändige Bahnstrecke jedoch zusehends unrentabel und wurde am 30. April 1994 endgültig geschlossen.
Auf dem Streckenabschnitt zwischen Mörlenbach und Wald-Michelbach verkehrt seit einigen Jahren die Solardraisine als Familienspaß und touristische Attraktion. Die Gleise zwischen Wahlen und Wald-Michelbach wurden abgebaut und stattdessen ein Rad- und Spazierweg durchs Ulfenbachtal angelegt. Ein Teil des Wegs wurde inzwischen als Kunstweg mit Installationen moderner Kunst erweitert. |
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