Durch die Weinberge bei Bensheim zum Fürstenlager und auf den Kirchberg
Text/Fotos: Infojet Redaktion
Fürstenlager Wachhaus
Einst konnte man im Fürstenlager die Fürsten auf den Wiesen lagernd beobachten - heute ist der weitläufige Landschaftspark ein beliebtes Ausflugsziel in der Region. Die knapp 17 Kilometer lange Rundwanderung führt über den Burgensteig und den Vier-Länder-Weg durch abwechslungsreiche Landschaften mit herrlichen Aus- und Fernsichten in den vorderen Odenwald sowie über die Bergstraße und die Rheinebene in den Staatspark und auf den nahe gelegenen Kirchberg. Beim Wandern durch Weinberge und Wälder sowie an Streuobstwiesen und Weiden entlang schnuppert man vom Lebensgefühl hier an der Bergstraße. Für die Tour sollte ein nicht zu heißer Tag gewählt werden, denn es geht über längere Strecken durch offenes Gelände und in den Weinbergen strahlt die Sonne mitunter intensiv. Am besten eignen sich für diese erlebenswerte Wanderung auf bequemen Wegen sonnige Frühjahrs- und Herbsttage.
Region/Gebiet:
Bensheim/Heppenheim/Bergstraße
Start/Ende:
Bensheim
Streckenlänge:
16.8km
Wanderzeit:
5:00 Stunden
Schwierigkeit:
mittel
höchster/tiefster Punkt:
329m nach 6.1km / 110m nach 0km
Summe Steigungen/Gefälle:
477 Höhenmeter auf 6.7km / 477 Höhenmeter auf 6km Wegstrecke
Steilstrecken:
0km steil bergauf und 0.2km steil bergab
Wegstrecke auf Landstraße:
0km
Wegstrecke ohne Markierung:
0km
Anfahrt:
Auto: A5 Ausfahrt Bensheim; B47 bis Bensheim Mitte
Bahn: Frankfurt-Heidelberg bis Bensheim Bahnhof
Bus: Linie 665 bis Bushaltestelle Elmshausen/Radlettplatz (alternativer Startpunkt)
Wir starten unsere Wandertour durch die Weinberge zum Fürstenlager in Bensheim, in der Platanenallee, hinter der St. Georg Kirche. Wir folgen der blauen Burg als Wanderzeichen für den Burgensteig rechts über die Lauter. Der Burgensteig führt uns nun durch die Augartenstraße, dann rechts die Hunsrückstraße, von der wir bald wieder rechts abbiegen. Es geht weiter im Wohngebiet bergan, an einem Spielplatz vorbei, bis wir zum Röderweg gelangen. Dort verlassen wir den Burgensteig und wandern links mit der Markierung B2 den Röderweg hinauf. Wir lassen die Wohnhäuser hinter uns und klettern durch einen Hohlweg zu den Weinbergen hinauf. Am Ende dieses Steilstücks gelangen wir an eine Picknickwiese, die links am Wanderweg liegt. Hier auf dem Hohberg steht der Luginsland.
Fernsicht
Wir bleiben weiter auf dem Hauptweg und verlassen die Wandermarkierung B2. Statt dessen orientieren wir uns an dem gelben Dreieck, das uns mit herrlicher Aussicht im Süden auf die Weinberge und Wiesen oberhalb von Zell und Gronau bis hin zur Starkenburg in Heppenheim und im Norden über die Wälder unterhalb der Burg Auerbach bis hinauf zum Melibokus den Kammweg weiter hinauf bringt. Mit leichter Steigung führt uns der Wanderweg am Schönberger Kreuz vorbei. Kurz darauf mündet von rechts der mit einem roten Querbalken markierte Odenwald-Vogesen-Fernwanderweg in unseren Höhenweg ein. Wir bleiben auf dem Höhenweg und folgen nun dem roten Querbalken.
Luginsland
Luginsland
Der Luginsland war Teil eines ehemaligen englischen Landschaftsgartens zwischen dem Schöneberger Tal und dem Hohberg bei Bensheim. Mehr Infos: Luginsland ...
Jerusalem Friedensmal
Der Wald wird zusehends dichter und nur noch ein paar eingeschlossene Wiesen und Streuobstwiesen aufgelockert, bis wir endgültig in einem Waldstück weiter wandern. Wir steigen jetzt wieder etwas steiler an, bis es nach einer langgestreckten Linkskurve bergab geht. Bald sehen wir vor uns die Häuser von Elmshausen. Eine Spitzkehre nach links bringt uns aus dem Wald und hinunter in den Ort. Wir wandern vor bis zur Bundesstraße B47 und stoßen dort auf das alte Elmshäuser Rathaus, einen historischen Fachwerkbau. Wir folgen der Bundesstraße rechts für 150 Meter und zweigen dann wieder links ab. Wir steigen bergan und gelangen am Ortsrand an den Strietteich, einen kleinen, idyllisch von Bäumen umstandenen Teich, der als Naherholungsgebiet ausgezeichnet ist. Durch einen schönen Wieseneinschnitt wandern wir weiter bergauf und münden beim Selterswasserhäuschen in den mit einem gelben Quadrat markierten Vier-Länder-Weg, dem wir jetzt eine ganze Weile links folgen. Nach 400 Meter gelangen wir auf einer Wiese mit herrlicher Fernsicht zum Jerusalem Friedensmal, einer kreisrunden Gedenkstätte. Wir wechseln in den Wald und erreichen nach 500 Metern eine Weggabelung, an der eine Infotafel die Geschichte des toten Mannes erzählt, eines Mannes, der seine Frau zeitlebens malträtiert hatte und irgendwann an dieser Stelle von ihr erschlagen wurde. Wir wandern weiter durch den Wald, machen am Waldrand einen kurzen Schlenker nach rechts und sehen dort ein hölzerne Kapelle, die Eremitage, die bereits zur Parkanlage des Fürstenlagers gehört.
Fels im Wald
Der erschlagene Mann
Fels im Wald, an dem der Sage nach ein Mann von seiner Frau erschlagen wurde, nachdem er sie zeitlebens malträtiert hatte..
Weintrauben
Wir folgen den Markierungen zurück zum Hauptweg und marschieren nun bequem bergab durch das weitläufige Parkgelände des Fürstenlagers bis hinab zum Herrenhaus. Kurz dahinter stoßen wir wieder auf den Burgensteig. Wir folgen der blauen Burg links den Park hinauf bis zu einem kleinen, runden Pavillon. In einer Rechts-Links Spitzkehre bringt uns der Burgensteig weiter hinauf zu den Weinbergen des Schönberger Herrenwingerts. Wir gehen vor bis zu einem Picknick-Platz bei der Ludwigslinde, kehren kurz zurück in den Wald, um nach einem Rechtsschwenk wieder am Rand der Weinberge weiter zu wandern. Wir passieren den Wanderparkplatz Herrenwingert und den angrenzenden Sportplatz und steigen dann im Wald bis zum Kirchberg hinauf.
Fürstenlager Auerbach
Fürstenlager
Das Fürstenlager in Bensheim-Auerbach, die Sommerresidenz der Landgrafen Ludwig von Hessen-Darmstadt, wurde Ende des 18. Mehr Infos: Fürstenlager ...
Vom Kirchberghäuschen aus genießen wir die herrliche Aussicht über Bensheim und die Rheinebene bis hinüber zum Pfälzerwald. Der Burgensteig führt durch das Gelände der Gartenwirtschaft und dann einen schmalen Pfad im Wald bergab. Nach 250 Metern wandern wir wieder durch Weinberge. Vor uns liegt die massive Kapuzinerkirche des Franziskanerklosters. Gemächlich steigen wir bergab, halten uns an der Einmündung am Ortsrand rechts und gleich wieder links. Wir steigen eine Treppe hinab, die uns zur B47 bringt. Dort gehen wir vor bis zur Fußgängerampel, überqueren diese und erreichen so wieder den Ausgangspunkt unserer Rundwanderung.